Editorial

Der Lektorendienst und freiwilliges Engagement in der Kirche

Vor ein paar Wochen trafen sich die Lektoren unseres Pastoralraums zur Weiterbildung und Selbstreflexion über ihren Dienst. Diese Gelegenheit ermöglichte es uns, unser Wissen zu vertiefen und unsere Rolle im freiwilligen Engagement in unserer Kirche zu überdenken.

In einer Welt, die oft von Individualismus geprägt ist, wird das Engagement füreinander oft vernachlässigt. Für Christen jedoch ist dies zentral, da das soziale Ehrenamt tief in der christlichen Tradition verwurzelt ist. Die Bibel fordert uns immer wieder auf, uns um die Schwächsten zu kümmern. Diese Sorge spiegelt die göttliche Identität wider; Gott begegnet uns in Liebe. Bereits im Alten Testament forderte Gott sein Volk Israel auf, sich um Witwen und Waisen zu kümmern (Ex 22,21). Der barmherzige Gott des Alten Testaments handelt aus Mitgefühl, nicht aus striktem Gesetz (Vgl. Ex 34,6).

Nächstenliebe durchzieht die christliche Lehre. Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25-37) zeigt uns Jesus, was es bedeutet, «Nächster» zu sein. Liebe zu Gott und zum Nächsten sind untrennbar verbunden. Der Missionsauftrag Jesu betont den Ruf zur Tat: «Heilt Kranke, weckt Tote auf… Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben» (Mt 10,8). Christsein bedeutet, Glauben durch Handeln zu leben. Soziales Ehrenamt steht für Unentgeltlichkeit, Ausrichtung auf den anderen und Gemeinschaft. Indem wir unseren Nächsten helfen, folgen wir dem Vorbild Christi und tragen zu einer gerechteren Welt bei.

Der Dienst der Lektoren ist ein Ausdruck dieser Hingabe und stärkt unsere Gemeinschaft.

Jaime Armas

Zurück