Editorial

Wir stehen kurz vor dem ersten Advent, und wissen Sie, was das bedeutet? Es ist nicht nur die Zeit, die Kerzen rauszusuchen und den Adventskranz zu entstauben – nein, wir läuten auch das Lesejahr C ein! Dieses Jahr begleitet uns das Lukasevangelium, während Matthäus und Markus sich in den Jahren A und B wieder einbringen. Johannes bereichert dagegen alle drei Zyklen, insbesondere in der Fasten- und Osterzeit.

Jedes Lesejahr eröffnet uns an den Sonntagen einen besonderen Zugang zu einem Evangelium: Jahr A stellt Jesus im Matthäusevangelium als Erfüller der Prophezeiungen dar, und bringt uns seine Lehren nahe. Jahr B lässt uns im Markusevangelium die direkte, drängende Einladung zur Nachfolge Christi spüren. Jahr C vertieft sich in das Lukasevangelium, das Jesu Mitgefühl und seine besondere Zuwendung zu den am Rande stehenden Menschen zeigt.

Im Zweiten Vatikanischen Konzil bestätigt, ist die Bibel als fehlerfreie Offenbarung der Heilswahrheit anerkannt (Dei Verbum, Kapitel 11). Für uns Gläubige bleibt das Wort Gottes eine Quelle der Stärke. Die vertrauten Geschichten von Glaube, Hoffnung und Liebe geben Orientierung und Trost. Jedes Jahr beleuchtet dieser Zyklus neue Facetten des Evangeliums, um das Leben, die Lehren und das erlösende Wirken Christi umfassend zu erschließen. Er fordert uns heraus, über unsere eigenen Grenzen hinaus zu lieben und zu handeln und ermutigt uns, die Liebe Gottes in jeder Lebenslage zu verkörpern. Möge das Wort Gottes weiterhin Licht auf unserem Weg sein (Ps 119:105) und uns helfen, den Alltag mit neuer Hoffnung und Zuversicht zu meistern.

Pater Martin Kelechi Igboko, SMMM

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