Schon zu Beginn der Kirche machte sich ein Mangel breit. Es gab zu wenig Apostel. Die Zwölf stiessen schnell an ihre Grenzen und es gelang ihnen nicht allen Gläubigen der schnellwachsenden Gemeinschaft in ausreichender Weise gerecht zu werden. Dies führte natürlich zu Unzufriedenheit, denn einige fühlten sich vernachlässigt.
Doch liessen sich die Apostel davon nicht beeindrucken. Sie wurden kreativ, schauten wie sie die Aufgaben, welche in der jungen Kirche anfielen, auch auf andere Schultern verteilen konnten und schufen einen neuen Dienst – den Dienst des Diakons. Es wurden «sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit» gewählt, ihnen übertrugen die Apostel diese Aufgabe. Und diese Kreativität war von Erfolg gekrönt. Die Gemeinschaft wuchs weiter und doch konnte die Gemeinschaft den Bedürfnissen der Gläubigen gerecht werden.
Wie in der jungen Kirche herrscht auch heute ein Mangel. Im Bistum Basel gibt es derzeit zu wenige Seelsorgepersonen, um in allen Pastoralräumen die offenen Stellen zu besetzen und so den Gläubigen gerecht zu werden. Nun könnte der Pastoralraum am Mutschellen in den Chor all derer einstimmen, welche diesen Mangel beklagen. Fehlen doch auch hier Seelsorgende. Doch er hat sich entschieden dies nicht zu tun, sondern den Weg der Apostel zu gehen.
Dieser Weg begann mit einem Blick auf den Ist-Zustand des Pastoralraums. Schnell wurde deutlich, dass bei der derzeitigen Personalsituation die Bereiche der Gemeinschaftsbildung, des Sozialen und der Begleitung der vielen Freiwilligen zu kurz kommen.
Im nächsten Schritt wurde dann über den Tellerrand hinaus geschaut und festgestellt, dass jenseits der klassischen Seelsorgepersonen es andere Berufsgruppen mit Qualifikationen und Qualitäten gibt, die genau jene Bereiche im Pastoralraum am Mutschellen abdecken könnten. So wurde in guter Tradition ein neuer Dienst geschaffen – die sozial-pastorale Animation. Und nun sind wir zuversichtlich, dass wir schon bald an dieser Stelle eine Person «von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit», welcher wir diese Aufgabe übertragen können, präsentieren dürfen.
Michael Jablonowski
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